Zügige Wiederaufnahme des Probenbetriebs ermöglichen, sonst verlieren wir noch mehr Aktive!
Jenny Groß MdL im Austausch mit dem Chor- und Musikverband Westerwald
„Die Landesregierung muss ein klares Bekenntnis für die Chöre und Musikvereine abgeben, damit diese wieder sehr zeitnah ihren Proben- und Spielbetrieb aufnehmen kann und nicht noch weitere junge Musiker oder Vereine aufhören,“ so lautet die klare Botschaft der Landtagsabgeordneten Jenny Groß, die den Chor- und Musikverband Westerwald am Samstag zu einer Videokonferenz einlud. Mit dabei war auch der rheinland-pfälzische Spitzenkandidat der CDU, Christian Baldauf MdL, sowie die
kulturpolitische Sprecherin der CDU-Fraktion, Marion Schneid MdL.
Durch die Corona-Pandemie ist es den Chören und Vereinen seit Monaten untersagt, den sonst normalen Spiel- und Probenbetrieb auszuüben und so das Vereinsleben mit allen Strukturen aufrechtzuerhalten. „Wir laufen Gefahr, dass immer mehr Vereine nicht mehr anfangen werden und erste Abmeldungen von Chören haben wir bereits erhalten, die auch nach der Corona-Zeit den Betrieb nicht mehr aufgreifen wollen,“ so schilderte Alfred Labonte, Vorsitzender des Chorverbandes Westerwaldes, die derzeitig gravierende Lage der Musikszene. „Wir verlieren derzeit auch eine künftige Generation von begabten Musikerinnen und Musikern, da die jungen Menschen teils jetzt ihre Musikinstrumente, die sie geliehen haben, an die Musikhäuser zurückgeben und teils lieber sich dem Sportverein widmen, da diese wieder erste Trainingseinheiten durchführen können,“ das sagten Christoph Zirfas, Kreisjugendmusikleiter und Oliver Krämer, Vereinsvertreter und selbst Blasorchesterspieler. Diese Befürchtung wurde von allen unisono geteilt, ist es doch grundsätzlich, aufgrund der Ganztagsschulen und der Vielfalt an Freizeitmöglichkeiten schwer, begabte und interessierte junge Menschen für die Vereine zu finden.
„Es ist fünf vor Zwölf, sprichwörtlich, wir alle müssen jetzt zusammen, ob Verbandsvertreter oder Politiker, uns für dieses gesamtgesellschaftliche Gut einsetzen, damit wir auch künftig noch unsere großartige Chor- und Vereinslandschaft im Kreis wie im Land erhalten können,“ erklären Jenny Groß MdL, Christian Baldauf MdL sowie Marion Schneid MdL mit allen Vertretern in der Videokonferenz. Während des digitalen Gesprächs wurde auch das selbst erstellte Konzept des Kreismusikverbandes für eine Wiederaufnahme des Proben- und Spielbetriebs, gemäß dem Hygieneplan des Landes RLP für die Schulen, vorgestellt und besprochen. „Der Vorschlag regelt detailliert die Anforderungen an die Mitglieder und alle Verantwortlichen für die Proben und dies in vier verschiedenen Stufen, sodass, je nach Gefährdungsstufe der Betrieb aufrecht erhalten werden kann,“ sagte einer der Initiatoren, Christoph Zirfas. „Auch der Chorverband Rheinland-Pfalz hat ein Hygienekonzept entwickelt, das einen stufenweisen Einstieg in die Chorarbeit, unter Berücksichtigung aller erforderlichen Sicherheitsaspekte, vorsieht,“ legten Mario Siry und Raimund Schäfer seitens des Chorverbandes dar. Dieses Konzept habe man auch an den Landesmusikverband sowie an die Politik nach Mainz und im Westerwaldkreis verschickt. „Es geht uns um die Musik, den langsamen Start für den Probenbetrieb, dass es gewiss auch finanzielle in der Zukunft geben wird, ist bei uns nicht an erster Stelle,“ sagen die Vertreter des Chor- und Musikverbandes gemeinsam. Raimund Schäfer, Schatzmeister und Pressereferent des Chorverbandes Westerwald, macht auf die Petition an die Landesregierung aufmerksam, die für eine baldige Wiederaufnahme ebenso plädiert und an alle Chorinteressierten in Rheinland-Pfalz gerichtet ist.
Die öffentliche Wahrnehmung zur Risikobewertung, vor allem des Chorsingens wird massiv von einem Corona-Ausbruch in der Berliner Domkantorei geprägt. Es gibt fundierte wissenschaftliche Studien und Messungen, so aus Freiburg, Bamberg und München, die die Atemströmungen im Abstand über 50 cm nicht mehr nachweisen konnten und es wurde ein Abstand von 2m biem Singen als sicher kommuniziert. Leider werden von der Landesregierung diese neuen Erkenntnisse derzeit nicht geprüft und zur Entscheidungshilfe herangezogen.
Am Ende dankte die Westerwälder Abgeordnete den Vertretern der Chöre und der Musikvereine und versprach auch weiterhin sich für die Sorgen und Nöte der Vereine und Ehrenamtlichen einzusetzen. „Ich unterstütze ausdrücklich den Stufenplan und erwarte eine Ansage der Landesregierung, denn in Rheinland-Pfalz wird doch das Ehrenamt besonders großgeschrieben, jetzt muss die Regierung danach handeln und sich für eben diese offensiv einsetzen“, erklärte Jenny Groß MdL abschließend.