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Landtagsabgeordnete Jenny Groß im Gespräch mit der Tafel Westerwald in Montabaur

„Lebensmittel retten. Menschen helfen.“ So lautet das Motto der Tafel-Arbeit in ganz Deutschland. Im Westerwald sind es acht Ausgabestellen, ca. 450 ehrenamtliche Helfer und sieben Fahrzeuge, mit denen die Tafel Westerwald in Trägerschaft des Diakonischen Werkes Westerwald diese wichtige Arbeit für rund 2000 Kunden organisiert wird. 

Jüngst besuchte Jenny Groß MdL die Ausgabestelle Montabaur-Wirges am Standort in Montabaur und sprach dort mit Vertretern des Fördervereins, der Vertreterin des Trägers, Petra Strunk (Diakonisches Werk Westerwald) sowie Bettina Deimling-Isack, die die Arbeit in der Ausgabestelle Montabaur/Wirges seitens des Diakonischen Werkes hauptamtlich begleitet. Allgegenwärtig während des Austauschs war die Corona-Pandemie, denn diese hat die Arbeit der Tafel sechs Wochen stillgelegt und die Situation vieler bedürftiger Menschen im Westerwald und in ganz Deutschland erschwert. „Es war eine harte Zeit, wir wussten nicht, wann wir wieder unsere Ausgabestellen wieder würden öffnen können. Unseren Kunden hatten wir Telefonnummern des Diakonischen Werkes zur Verfügung gestellt, unter denen sie sich in existentiellen Notlagen melden konnten. Allen, die sich gemeldet haben, konnte individuell geholfen werden,“ so schilderte Bettina Deimling-Isack die Lage. Hinzukomme die durch die Schließung nicht stattgefundene Abholung der Lebensmittel in den jeweiligen Geschäften von den Mitarbeitern der Tafel. „Während der Schließung der Tafel kontaktierten uns die Initiatoren von „Wäller-Helfen“ sowie Vertreter der „Foodsaver“, die dann bei vielen Geschäften die überschüssigen Lebensmittel abgeholt und damit während des lockdowns viele Menschen im Westerwald unterstützt haben,“ so Edmund Schaaf, zweiter Vorsitzender des Fördervereins Tafel Westerwald Montabaur-Wirges e.V. 

Seit der ersten Maiwoche sind alle 8 Tafel-Ausgabestellen wieder geöffnet. Die Wochen der Schließung wurden genutzt, um alle Ausgabestellen umzubauen, Spuckschutzwände zu erstellen, Desinfektionsmittel, Handschuhe, Masken zu besorgen. 

Sehr erfreulich sei es, so alle Vertreter der Tafel, dass auch nach der Wiedereröffnung und trotz Corona die Zahl der Ehrenamtlichen sehr gut sei, wenn auch der Altersdurchschnitt hoch sei. „Wir erleben es auch, dass einige unserer Kunden aktiv mithelfen und die Tafelarbeit einen wichtigen Termin in der Woche einnimmt,“ so Bettina-Deimling-Isack. Natürlich wäre es gut, wenn noch mehr jüngere Menschen mithelfen würden, oft gehe dies aber aufgrund der Arbeitszeiten nicht. 

Kritische Anmerkungen gab es im Hinblick auf die Auswirkungen von Corona auf die Finanzierung der Tafeln. „Der Landesverband Tafel Rheinland-Pfalz/Saarland hat einen Appell an die Landesregierung geschickt, sie möge gerade in der Krisenzeit an die Arbeit der Tafeln und deren durch Corona hohe finanziellen Belastungen denken“ so Petra Strunk. „Wünschenswert wäre, wenn diese, analog zu Hessen, in der Corona-Krise finanzielle Zuschüsse erhalten würden.“ 

Die Tafel-Verantwortlichen haben zurecht Alarm geschlagen und sagen, dass die gemeinnützige Arbeit in Corona-Zeiten zunehmend schwieriger sei. Dass rheinland-pfälzische Tafeln bislang keine Finanzhilfen erhalten haben, ist bedenklich. „Viele Menschen sind auf die Unterstützung der Tafel angewiesen, hier muss mehr getan werden vom Land,“ unterstreicht Jenny Groß MdL. 

Am Ende bedankten sich alle Vertreter bei der Landtagsabgeordneten, die versprach mit ihnen in Kontakt zu bleiben. Den Tafelteams wünscht sie weiter viel Erfolg und einen guten weiteren Anlauf des Betriebs, mit coronabedingt neuen Bedingungen.