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Kostenfreie FFP2-Masken sorgen für Schwierigkeiten in den Apotheken

Wallmerod/Nentershausen. Jüngst wurden die ersten FFP2-Masken an Menschen über 60 Jahre ausgegeben, doch oftmals kam es zu Problemen. „In den letzten Tagen schrieben mir vermehrt Bürgerinnen und Bürger aus meinem Wahlkreis, dass sie die benötigte FFP2-Maske, die ihnen derzeit in einem 3er-Pack kostenfrei zur Verfügung gestellt werden, wenn sie über 60 Jahre alt sind oder chronische Krankheiten vorweisen, nicht erhalten. In einem ausführlichen Telefonat mit Michael Geißler (Apotheker und Inhaber der Amts- und Eisbachtal Apotheke in Wallmerod und Nentershausen) konnte ich die Hintergründe dazu erfahren,“ so die Landespolitikerin Jenny Groß. Oft liege das Problem darin, dass die jeweiligen Apotheken ausreichend Masken bestellen, diese aber im Weihnachtstrubel der DHL untergehen, nicht zuletzt deswegen, weil viele Menschen ihre Geschenke online bestellten. Somit sind einige Apotheken auf private Speditionen ausgewichen, um sicher zu gehen, dass die Ware auch zügig ankommt. Hinzukomme, dass die Ankündigung über die Verordnung der zertifizierten FFP2-Masken an die Kunden äußerst plötzlich kam. „Häufig kam es zu langen Schlangen oder dazu, das eben keine Masken mehr vorrätig waren. Einige Kunden, dies ist gewiss nicht die Mehrheit, war jedoch so frei und war am 15. Dezember nicht nur bei einer, sondern gleich bei mehreren Apotheken und zeigten uns sogar ihre Masken,“ so Michael Geißler. Schwierig sei zudem, das sichere Beschaffen von EU zertifizierten Masken.
Hier sei man darauf angewiesen, dass die EU Mitgliedstaaten zügig prüfen und die jeweilige Charge weitergeben, doch dem war leider an einigen Stellen nicht so. „Außerdem sind wir Apotheker selbst darauf angewiesen, uns Masken zu beschaffen und dies innerhalb weniger Tage. Alleine in meinen beiden Filialen in Wallmerod und Nentershausen habe ich innerhalb Stunden an die 6.000 Masken ausgegeben, mehrere tausende solcher FFP2-Masken sind bestellt,“ stellt Apotheker Michael Geißler klar und gibt zu verstehen, das dies ein Problem der mangelnden Informationspolitik sei. Die neuste Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums sieht vor, dass die Ausgabe bis zum 6. Januar 2021 verlängert wurde. Danach erhalten die Kunden Coupons der Krankenkasse, die die Verteilung regeln. Dann gibt es sechs Masken für einen Unkostenbeitrag von 2 Euro pro Kunde. 
„Ob aber hier auch vom ersten Ausgabetag, dem 7. Januar also, alles funktioniert, sind wir gespannt,“ erklärt Geißler. „Es muss klar sein, wie die Apotheken abrechnen können, bestellen sie auf eigenes Risiko oder wer trägt die Kosten? Hier müssen klare Aussagen getroffen werden. Was mich aber ärgerlich stimmt ist die Tatsache, dass einerseits einige Menschen mehrere Masken kostenfrei ergattern und diese dann anderen Bürgern, die sie dringend brauchen, verwehrt bleiben müssen und andererseits, das die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter oft unliebsame Kommentare einstecken müssen. Ich appelliere an die Vernunft der Menschen, nur die ihnen zustehenden einmal drei Masken zu holen und das gesamte Personal in den Apotheken freundlich zu behandeln,“ unterstreicht die Landtagsabgeordnete Jenny Groß. Apotheker Michael Geißler zeigte sich dankbar, dass sich die engagierte Abgeordnete Jenny Groß vor Ort direkt kümmere und nachfrage, wo denn das Problem liege, um mit ihm und allen Apothekern, die derzeit die gleichen Sorgen und Nöte haben, zusammenzustehen und für klare Kommunikation zu sorgen. „Keine Apotheke kann etwas für den Ansturm, wir sind immer bemüht und geben alle unser Bestes, um genügend FFP2-Masken für alle zu beschaffen, dies braucht eben Zeit und Geduld von allen Seiten,“ damit schloss Michael Geißler seine Ausführungen.