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Herausforderungen sind nur gemeinsam zu stemmen!

Seit dem Neujahrstag gelten auch für die Speisen in Restaurants und Gaststätten wieder 19 Prozent Mehrwertsteuer. Damit steigt diese um satte 12 Prozentpunkte, diese wurde während der Corona-Pandemie von Seiten der Bundespolitik auf 7 Prozent gesenkt, doch damit ist jetzt Schluss! Was dies für Auswirkungen für die Gäste und die Gastronomen hat, darüber sprach die Landtagsabgeordnete Jenny Groß (CDU) kurz vor dem Jahreswechsel mit vielen Vertretern der Gastronomie- und Tourismusbranche aus der Region Westerwald.

„Die automatische Folge sind Preissteigerungen. Dank des reduzierten Mehrwertsteuersatzes konnten wir manche Preissteigerung im Bereich Energie, Lebensmittelpreise und Lohnkosten in den letzten Jahren geringer halten, das ist nun nicht mehr möglich,“ so Gülcan Rückert, Kreisvorsitzende der Dehoga Westerwald und die beiden Geschäftsführer der Freimühle in Girod, Ulla Hommrich und Frank Schlemmer.

Rückert führte weiter aus: „Die Bedeutung der Gastronomie und ihrer angeschlossenen Betriebe ist groß und bei manchen Teilen in der Bevölkerung nicht so klar. Ob Metzgereien, Bäckereien, Getränkehändler und viele Lieferanten mehr, sie sind ebenso von der Erhöhung der Mehrwertsteuer und weiteren Preissteigerungen wie beispielsweise Mautzuschläge enorm betroffen.“

„Cafés, Restaurants und Gaststätten sind soziale Treffpunkte, in den letzten Jahren sind diese schon immer weniger in den kleinen Orten geworden. Auch in unseren Städten des Kreises müssen wir zusehen, dass wir die gastronomischen Möglichkeiten erhalten,“ so Oliver Krämer, Citymanager von Montabaur.

Ein weiteres großes Thema in der Gesprächsrunde war der stetige Anstieg des Mindestlohns. Dies treffe die Gastronomie und den gesamten Mittelstand sowie das Handwerk hart, so die heimische Abgeordnete Jenny Groß MdL. „Es steht außer Frage, dass die Arbeitnehmer ordentlich bezahlt werden. Aber manch kleines Unternehmen oder auch einige gastronomische Betriebe können diese Lohnerhöhungen nicht mehr leisten, zudem finden sie immer weniger Personal und der Abstand zu einem ausgelernten Mitarbeiter ist immer kleiner, das stellt die Arbeitgeber vor Herausforderungen.“ Alle Anwesenden pflichteten dieser Ansicht bei.

„Wir würden uns freuen, wenn auch die Jobnachfrage von Schülern und Studenten wieder ansteigen würde,“ erklären die Gastronomievertreter.

Sandra Köster, Vorständin von Wir Westerwälder, merkte an, dass viele Restaurants bereits Ihre Öffnungszeiten angepasst hätten, da es an Personal fehle. „Auch das Nachfolgeproblem ist nicht zu unterschätzen,“ mahnt sie an.

Um zu verhindern, dass Gäste zu Jahresbeginn von Preiserhöhungen überrascht werden, sei es wichtig zu erklären, dass dies nicht in die Taschen der Gastronomen fließt, sondern vom Staat gefordert wird. In einer engagierten Debatte über Ideen, wie man dies den Menschen klarmachen kann, kamen die Anwesenden darauf, dass einheitliche Einlagen in den Speisekarten helfen können. „Wenn diese von allen Lokalen genutzt werden und sie gleich aussehen, kann das helfen,“ so Dehoga Kreisvorsitzende Rückert und die Geschäftsführer der Freimühle.

Für den Tourismus sieht Maja Büttner, Geschäftsführerin des Westerwald Touristik-Service, Probleme im Bereich der Gastronomie entlang von Rad- Wanderwegen und den Ausflugszielen im Kreis. „Die Menschen wollen nach einer Tour einkehren können, doch es ist zu befürchten, dass nicht alle gastronomischen Einrichtungen weiterhin betrieben werden können und zudem die Öffnungszeiten nicht ausreichen,“ erklärt Maja Büttner. Automaten entlang der Wege seien hier ein Baustein, aber nicht die Lösung.

Grundsätzlich müsse die Gastronomie sich mehr vernetzen, regional denken, handeln und mehr Marketing betreiben, so das Fazit für die Zukunft der Lokale in der Region. „Nur gemeinsam können wir den politischen Herausforderungen aus Berlin begegnen!“

 

(Foto-Credentials: Werner Moser/Pixabay)