Skip to main content

Plenarrede zum Antrag der CDU-Fraktion: „Optimale Startbedingungen für unsere Kinder – Übergang von der Kita in die Grundschule verbindlich gestalten“

Sehr geehrte Frau Präsidentin,
sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,

was braucht ein Kind, wenn es den Übergang vom Kindergarten in die Grundschule erfolgreich meistern möchte? Was erwarten die Eltern? Was die Schule und die Lehrkräfte? Welche Voraussetzungen braucht es?

1. Verlässlichkeit,
2. klare Rahmenbedingungen, die im ganzen Land gelten,
3. selbstverständlich Pädagogen und Erzieher, die sich um die Vorschulkinder kümmern und sie schul- und damit unterrichtsfähig „machen“ und das Kind auf seinem Weg dahin unterstützen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
Kinder haben nach Artikel 28 der Kinderrechtskonvention das Recht darauf zu Lernen. Es liegt in unserer Verantwortung sicherzustellen, dass sie die bestmögliche Bildung erhalten, um ihr volles Potenzial entfalten zu können.

Die Vorschulbildung spielt dabei eine entscheidende Rolle:
- sie legt den Grundstein für lebenslanges Lernen;
- sie fördert die Entwicklung sozialer, kognitiver, motorischer und emotionaler Fähigkeiten;
- sie vermittelt die notwendigen Vorläuferfähigkeiten;
- sie macht schulfähig.

Wir müssen sie nur zulassen und allen Kinder ermöglichen.

Deshalb möchten wir die Vorbereitung auf die Schulzeit in der Kindertagesstätte mit einem verbindlichen Konzept für und in allen Kitas gestalten.

Wir wollen sicherstellen, dass alle Kinder - unabhängig von ihrer sozialen oder wirtschaftlichen Herkunft - die gleichen Start- und Bildungschancen erhalten.

Denn das das Herz unserer Bemühungen schlägt für das individuelle Wohl jedes Kindes und diese individuelle Förderung beginnt für uns bereits im Kindergarten.

Und NEIN:
mit unserem Antrag wollen wir keinesfalls die bestehende Vorschularbeit an den Kitas herabsetzen oder schlechtreden! Und wir führen auch keine Kita-Pflicht ein!

Wir möchten das bereits Erreichte und vielerorts bereits Praktizierte festigen und verstetigen.
Wir wollen gute Vorbereitung auf die Grundschule nicht nur empfehlen, sondern wollen sie flächendeckend verankern.
Daher fordern wir entsprechend Personal für die Vorschulgruppen vorzuhalten, damit diese verlässlich stattfinden können und nicht wegen Personalmangel ausfallen müssen.
Als Folge einer guten und flächendecken angebotenen Vorbereitung schaffen wir darüber hinaus homogenere Lerngruppen in den ersten Klassen und entlasten damit all diejenigen Kolleginnen und Kollegen, die eine 1. Klasse übernehmen.

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
es ist kein Projekt für einzelne Kindergärten, sondern ein Konzept, das alle Vorschulkinder umfasst und in jede Kita gehört!

Wir werden mit unserem Antrag zurzeit ca. 95% der Kinder erreichen, die schon heute im Jahr vor der Einschulung unsere Kitas besuchen.
Wir wollen jedoch auch die Kinder erreichen, die keine Kita besuchen und bei denen bei der Schuleingangsuntersuchung bzw. bei der auf 4,5 Jahre vorgezogenen Sprachstandserhebung – wie Sie seitens des Landes geplant ist – ein Förderbedarf festgestellt wurde.
In diesem Fall sollte der Besuch der Kita und einer Vorschulgruppe verpflichtend sein.
Dafür müssen auch Plätze vorhanden sein, keine Frage.

Wichtig ist uns zudem, dass es eine verbindliche Sprachstanderhebung für ALLE Kinder gibt und dass bei einem Sprachförderbedarf tatsächlich eine gezielte und individuelle Förderung stattfindet. Es muss also eine konsequente Handlung erfolgen und nicht nur Worte oder Wünsche!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir setzen uns mit unserem Antrag für eine systematische Förderung der sprachlichen und mathematischen Fähigkeiten sowie basaler kognitiver Fähigkeiten ein.
Da wir für alle Kinder die gleichen Startbedingungen schaffen wollen, benötigt es unserer Ansicht nach ein landesweit einheitlich und verbindliches Grundkonzept.
Dieses Bildungsportfolio soll in Anlehnung an die bereits bestehenden Bildungs- und Erziehungsempfehlungen durch eine Expertenkommission erarbeitet werden. Wir als CDU setzen auf Fachexpertise, die jedem Kind im Land zugutekommen soll.

Bevor ich zum Schluss komme, möchte ich es nicht versäumen, unseren aufrichtigen Dank an alle Erzieherinnen und Erzieher auszusprechen. Sie leisten schon jetzt eine herausragende Arbeit. Vielen Dank!

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
egal mit welchen Fachleuten aus den Bereichen Kita, Schule, Wissenschaft oder der Forschung man spricht, der Übergang zwischen den Systemen Kita und Grundschule ist derzeit ein großer Baustein der Bildungspolitik. Auch hat er in vielen Landesparlamenten Einzug erhalten hat.
Um es noch einmal zusammen zu fassen: Wir wollen den Übergang zwischen Kita und Grundschule schlicht verbindlicher und verlässlicher für alle gestalten und dafür sorgen, dass die Grundlagen für einen erfolgreichen Start in die Schullaufbahn jedes einzelnen Kindes gelegt werden.
Wir wollen aktiv ein konkretes wie wichtiges und richtiges Signal setzen, denn wo, wenn nicht in der frühkindlichen Entwicklung des Kindes, gilt es besser anzusetzen?
Ich bitte um Ihre Zustimmung zu unserem Antrag und beantrage hiermit die Überweisung in den Bildungsausschuss.

Vielen Dank.