#nahdran: Jenny Groß im Austausch mit Jobcenter-Geschäftsführer Christian Reitz
Die Landtagsabgeordnete Jenny Groß hat sich in einem ausführlichen Gespräch mit Christian Reitz, dem Geschäftsführer des Jobcenters im Westerwaldkreis, über die aktuelle arbeitsmarktpolitische Lage informiert. Im Mittelpunkt des Austauschs stand die finanzielle Ausstattung der Jobcenter, die mitentscheidend für die Wiedereingliederung von Arbeitssuchenden in den Arbeitsmarkt ist.
„Eine gute Arbeitsmarktpolitik kostet Geld“, betont Jenny Groß. Die Finanzsituation der Jobcenter ist besonders jetzt von Bedeutung, da qualifiziertes Personal und Fachkräfte dringend gesucht werden. Eine knappe finanzielle Ausstattung und eventuelle Einsparungen in der Förderung können eine gute Unterstützung erschweren.
Christian Reitz erläuterte in dem Gespräch die Herausforderungen, mit denen das Jobcenter konfrontiert ist. Seit einiger Zeit werden viele Dienstleistungen auch in digitaler Form angeboten. Über www.jobcenter.digital können die Menschen ihre Anträge und die Kommunikation mit dem Jobcenter online anstoßen. Die digitalen Angebote erleichtern den Antragsstellern vieles. Vollständige Unterlagen sind weiterhin wichtig und leider nicht immer gegeben. In diesem Fall sind dann zusätzliche Recherchen und Nachfragen notwendig. Eine neue App soll hier künftig Abhilfe schaffen und die Bearbeitung beschleunigen. „Wenn alle Unterlagen vorliegen, ist ein Bescheid binnen weniger Tage möglich. Bei fehlenden oder fehlerhaften Angaben kann es länger dauern“, so Reitz.
Derzeit werden rund 5.500 erwerbsfähige Personen durch das Jobcenter Westerwald betreut, so Reitz. „Diese Zahl ist in den Jahren nach der Corona-Pandemie um ca. 20 % angestiegen. Insbesondere der Krieg in der Ukraine und die verschiedenen welt- und geopolitischen Entwicklungen haben hierzu beigetragen.“
Ein weiteres Thema waren die Änderungen, die mit der Einführung des Bürgergelds auf die Jobcenter zugekommen sind. Jenny Groß weiß aus vielen Gesprächen mit Unternehmen und Bürgern, dass Unzufriedenheit besteht. Der Name „Bürgergeld“ erzeugte gerade in der Einführungszeit 2023 Erwartungen, die von den Jobcentern nicht immer erfüllt werden konnten, so Reitz. Die Bedürftigkeit und Notwendigkeit sind weiterhin Voraussetzungen, und es musste immer wieder darauf hingewiesen werden.
Auch über die weiteren geplanten Reformen im Rahmen des Bürgergeldes wurde intensiv gesprochen. Christian Reitz begrüßt es, wenn durch gesetzliche Anpassungen der Auftrag und die Möglichkeiten der Jobcenter geschärft werden, um ihrem Beratungs- und Vermittlungsauftrag besser entsprechen zu können. Die aktuelle Arbeitsmarktsituationen erfordern von jedem einen Beitrag an Flexibilität und Bereitschaft zur Veränderung.
„Es ist richtig, dass die Anreizprämie von 1.000€ für Langzeitarbeitslose nicht kommt, wenn diese einen Job ein Jahr haben. Diese Maßnahme wäre keinem Arbeitnehmer zu erklären. Wichtig ist es, den sozialen Frieden zu wahren und deutlich zu machen, das Arbeiten immer noch mehr Einkommen generiert und die gesellschaftliche Anerkennung durch die Arbeit höher zu werten ist,“ so Jenny Groß MdL.
Jenny Groß plant bereits ihren nächsten Besuch im Jobcenter Montabaur, um die Abläufe und Herausforderungen vor Ort genauer kennenzulernen. „Ich möchte einen umfassenden Einblick in die tägliche Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Jobcenter erhalten, um gezielt unterstützen zu können“, so die Landtagsabgeordnete Groß.