
Gleichberechtigter Zugang zu Arztterminen sichern
Landtagsabgeordnete Jenny Groß im Gespräch mit der Verbraucherzentrale
Beim Austausch zwischen der Landtagsabgeordneten Jenny Groß und der Vorständin der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, Heike Troue, wurde über die wachsende Bedeutung kommerzieller Online-Terminvermittlungsplattformen im Gesundheitswesen gesprochen – und über die damit verbundenen Herausforderungen. Trotz des Komforts solcher Angebote berichten viele Patient:innen über gravierende Probleme: unklare Buchungsprozesse, bevorzugte Anzeige von Selbstzahlerterminen, mangelnde Erreichbarkeit der Praxen für Menschen ohne digitale Möglichkeiten sowie datenschutzrechtliche Bedenken. „Es mehren sich die Beschwerden, dass die teils angewendete KI bei den Ärzten zu erheblichem Unmut bei den Patienten führt. Dies habe ich zum Anlass genommen und in dem Gespräch mit der Verbraucherzentrale erörtert,“ so Jenny Groß MdL.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) fordert daher:
Gleichwertige analoge Alternativen zur Online-Buchung (z. B. telefonisch, vor Ort)
Keine Benachteiligung gesetzlich Versicherter
Klare Kennzeichnung und ärztliche Aufklärung bei IGeL-Leistungen
Schutz vor ungerechtfertigten Ausfallhonoraren
Verbot von Werbung und Tracking auf Buchungsplattformen
„Digitale Lösungen dürfen den Zugang zur ärztlichen Versorgung nicht erschweren oder kommerziell verzerren“, betont Heike Troue. Die Verbraucherzentrale setzt sich für eine verbraucherfreundliche Regulierung kommerzieller Plattformen und die Stärkung öffentlicher Terminservicestellen ein. Für diejenigen, die weder telefonisch noch im Internet weiterkommen, sei der Hinweis auf die offene Sprechstunde wichtig. Im Mantelvertrag der Ärzte ist geregelt, dass 5 Stunden von mindestens 25 Stunden als offene Sprechstunde angeboten werden sollen.
Jenny Groß unterstreicht: „Gerade im ländlichen Raum müssen wir sicherstellen, dass alle Menschen – unabhängig von Alter, technischer Ausstattung oder Versicherungsstatus – schnell und unkompliziert medizinische Hilfe erhalten. Es braucht digitale Angebote, aber auch verlässliche analoge Wege. Wir müssen alle Menschen mitnehmen und dürfen niemanden abhängen!“