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Bauen darf kein Luxus werden – Jenny Groß besucht Kern-Haus in Ransbach-Baumbach

Landtagsabgeordnete im Gespräch mit Michael Jung und Unternehmensvertretern über Lage der Bauwirtschaft

Ransbach-Baumbach – Wie angespannt die Lage in der Bauwirtschaft derzeit ist, wurde beim Besuch von Jenny Groß MdL und dem CDU-Ortsvorsitzenden Michael Jung bei Kern-Haus in Ransbach-Baumbach deutlich. Seit 45 Jahren steht das traditionsreiche Unternehmen an diesem Standort für Qualität und Verlässlichkeit am Bau – doch auch hier sind die Auswirkungen der wirtschaftlichen Lage, steigender Zinsen und unklarer Förderbedingungen spürbar.

Im Austausch mit dem Vorstandsvorsitzenden Bernhard Sommer und Laura Welling, Leiterin der Unternehmenskommunikation, wurde deutlich, wie dramatisch die Lage in der Baubranche inzwischen ist. Sommer schilderte, dass sich die Situation im Zuge der Ukraine-Krise massiv verschärft habe – steigende Materialkosten, hohe Zinsen und eine deutlich zurückhaltendere Nachfrage belasten die gesamte Branche. Die Gesprächspartner kritisierten zudem, dass aktuelle Förderprogramme häufig zu undurchsichtig oder nicht zielgerichtet seien. Teilweise würden Projekte unterstützt, die in den vergangenen Jahren gar nicht realisiert wurden – während Familien, die heute bauen wollen, kaum profitieren.

„Wer sich derzeit den Bau eines Hauses leisten möchte, muss als junge Familie ein gemeinsames Nettoeinkommen zwischen 6.000 und 7.000 Euro aufbringen. Das ist für viele völlig unrealistisch“, so Jenny Groß. „Als Land müssen wir dort ansetzen, wo Familien und Betriebe real entlastet werden können.“

In den letzten Jahren sei die Zahl der Bauprojekte um über 70 Prozent zurückgegangen – mit gravierenden Folgen für Handwerksbetriebe und Zulieferer. Viele Unternehmen sehen sich einer ungewissen Zukunft gegenüber. Groß betonte, dass diese Entwicklung „nicht nur wirtschaftlich, sondern auch gesellschaftlich problematisch“ sei, da Wohneigentum für viele Menschen ein wichtiges Lebensziel bleibe.

Die Abgeordnete der CDU sieht daher zielgerichtete Förderprogramme auf Landesebene als wichtigen Hebel, um die Branche zu stabilisieren und Familien wieder Perspektiven zu geben. „Wir brauchen eine Baupolitik, die Planungssicherheit schafft, Anreize setzt und Familien konkret entlastet. Förderprogramme müssen dort ankommen, wo sie tatsächlich gebraucht werden – bei denen, die bauen wollen und können.“

Jenny Groß kündigte an, das Thema auch auf Landesebene weiter zu verfolgen und die Anliegen der Branche in die politische Diskussion einzubringen.