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Landesregierung kommuniziert während Corona zu spät und lückenhaft mit den Schulen

Nächste Woche sollen die Schulen in Rheinland-Pfalz Stück für Stück wieder öffnen. Zuerst beginnt es mit den Schülerinnen und Schülern, die in diesem Jahr Prüfungen haben und ab dem 4. Mai diejenigen, die nächstes Jahr eine solche ablegen. Schon vor den Osterferien beklagten zahlreiche Lehrerinnen und Lehrer sowie Eltern die Kommunikation der Landesregierung an die Schulen und die teilweise schlechte Ausstattung im Bereich der Digitalisierung. In der virtuellen Sitzung des Bildungsausschusses des Landtags Rheinland-Pfalz hat die Ministerin am Montag die Arbeit der Landesregierung hochgelobt und nicht anerkannt, dass die von Jenny Groß MdL und Anke Beilstein MdL eingebrachten Erfahrungsberichte eine große Not der Schulen ausdrücken. Die CDU-Landtagsabgeordnete Groß beklagte in der Sitzung die schlechte Kommunikation neuer Maßnahmen: „Es wird beispielsweise die Ausleihe von Endgeräten beschlossen oder das Schließen der Schulen am 13. März – Maßnahmen, die die Schulen dann nicht direkt, sondern über die Medien oder andere Kanäle erfahren. So geht Kommunikation gerade in einer wirklichen Krise nicht. Dies sorgt in der ohnehin sehr angespannten Situation der Schulschließungen für große Unsicherheit und verständlicherweise auch Unzufriedenheit bei den Kollegien, den Trägern, aber auch bei Schülerinnen, Schülern und Eltern.“ Der kürzlich verabschiedete Hygieneplan für die Schulen sei beispielsweise gestern Abend erst bei den Schulleitungen per Mail von Seiten des Ministeriums zugestellt werden; so meldeten es einige Westerwälder Rektoren.

Auch in Sachen Digitalisierung offenbart die aktuelle Krisensituation die Verfehlungen der Ampelkoalition. „Ministerin Hubig preist den hohen Bestand an Endgeräten, die das Land nun den Schülerinnen und Schülern zur Verfügung stellen möchte. Sie verkennt dabei aber völlig, dass diese Maßnahme erstens aufgrund der nicht in entsprechender Anzahl vorrätigen Geräte nicht möglich ist, zweitens viele derer außerhalb der Schulsysteme (MNS plus z.B.) nicht nutzbar sind und grundsätzlich mit den Schulen nicht zuvor kommuniziert wurde. Nun droht gewiss einigen Standorten, dass sie mit der Anfrage nach Endgeräten überrannt werden und sich selbst mit dem Träger nach Lösungen auf den Weg machen müssen, da das Land eben in seinen Medienzentren usw. bei weitem nicht genügend Endgeräte zur Verfügung hat,“ moniert Jenny Groß die vorgetäuschte Maßnahme des Landes.

Glück hätten nun die Schulen, die sich selbst in der Vergangenheit digital gut aufgestellt hätten und ihren Unterricht nun leichter auch digital umsetzen könnten. Dies gelte jedoch nur für eine kleine Zahl an Schulen. Die Digitalisierungsstrategie des Landes an Schulen sieht die Abgeordnete Jenny Groß als einen Offenbarungseid an Unfähigkeit, denn auch unabhängig von Corona sei es nötig gewesen, hier Schwerpunkte zu setzen und eine Basis zu schaffen, die natürlich ergänzend zum normalen Unterricht anzusehen ist. Dieser Eindruck verschärfe sich durch die Corona-Pandemie nur noch. „Seit mehr als 10 Jahren wird versucht, den Schulen die Lernplattform ‚Moodle‘ als gutes Landesmodell zu vermarkten, jedoch beweist die Praxis, dass die Schulen jetzt lieber auf kommerzielle Anbieter umsteigen,“ sagt Groß, die auch weiterhin im telefonischen Austausch mit den Schulen im Wahlkreis steht. „Auch hier konnte die Ministerin keine Antwort geben, wer denn die Kosten für diese kommerziellen Dienstleister der Schulen trage, die diese in der Zeit der Schulschließung dringend benötigen,“ sagt Groß.

Es gelte jetzt zu hoffen, dass der langsame Start zurück in den Schulalltag zu Entlastung und einer gewissen Entspannung auf allen Seiten führe. „Das Schlimmste für sämtliche Betroffene ist und bleibt die Aussage der Ministerin, alles sei im Land bestens gelaufen, die Kommunikation sei transparent – dies ist ein Schlag für alle, die genau wissen, dass das Gegenteil der Fall ist,“ resümiert Jenny Groß.