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Familienbildungsstätten: „Nicht alle Kursangebote sind online möglich!“

Jenny Groß MdL zu Besuch bei der katholischen Familienbildungsstätte


Corona hat in vielen Bereichen für kräftig Wirbel gesorgt und die Zukunft auch vieler Angebote der Familienbildungsstätten, derer es in Rheinland-Pfalz 20 anerkannte Stellen gibt, durcheinandergebracht. „Normalerweise waren unsere Kurse gut bis sehr gut ausgelastet für 2020, bisher sind aber nur ein Bruchteil derer durchgeführt worden und entsprechend gering sind die entrichteten Teilnehmergebühren und die Landeszuschüsse für erbrachte Unterrichtseinheiten,“ erklärte der Leiter der katholischen Familienbildungsstätte in Montabaur, Jochen Schneider der Landtagsabgeordneten Jenny Groß. Bereits während Corona hat sich der Leiter an die Westerwälder Abgeordnete gewendet, da die Finanzierung für das nächste Jahr bereits jetzt unklar ist. „Digitale Angebote haben nicht den zeitlichen Umfang wie analoge Angebote und generieren daher nicht annähernd die Unterrichtseinheiten mit der entsprechenden Förderung. Allerdings bedürfen sie in der Vorbereitung mehr Zeit seitens der Kursleitenden als auch seitens der ausrichtenden Einrichtung, unter anderem vorhandene Technik, Material, Schulung der Kursleitenden, Einrichtung der Technik,“ so Alois Schneider (Leiter) und Petra Effert (Dipl.-Pädagogin und Referentin im Fachbereich Eltern-Kind Gruppen und Frühe Hilfen) weiter. „Wir erfüllen den gesetzlichen Auftrag, die Sicherstellung ausreichender Leistungen zur Förderung der Erziehung in der Familie nach § 16 des Achten Buches Sozialgesetzbuch gerne, aber online ist dies nicht möglich,“ sagt Petra Effert. Darüber hinaus sei es schwierig, weil bei vielen Angeboten die Konzeption und die Zielsetzung, wie zum Beispiel Begegnung ermöglichen, voneinander im Miteinander lernen, Austausch, persönliches Gespräch u.a. durch digitale Angebote nicht umsetzbar sind. Als problematisch wurde die neu eingefügte Experimentierklausel im Land angesehen: hier dürfen zwar Angebote abgerechnet werden, die bisher nicht förderfähig waren mit weniger Teilnehmer und neuen, innovativen Formate, diese werden aber trotz des Mehraufwands in der Planung und Durchführung auch nur mit 5,50 pro Unterrichtseinheit vergütet. „Im Ausschuss für Familien sagte Staatssekretärin Rohleder auf meinen Hinweis hin, dass das Volumen von 600.000 Euro für alle Familienbildungsstätten zu gering sei für 2021 und es auch berücksichtigt werden müsse, dass online eben nicht alles abbildbar sei, dass es keinen Rettungsschirm für die Familieninstitutionen gebe und man nicht gewillt sei, hier mehr Gelder bereitzustellen, es bleibe also bei der Zuschussregelung, doch wie diese für die Zukunft von RLP aussieht, ist bis dato ungewiss,“ sagt die Landtagsabgeordnete Jenny Groß. Dass dies sehr merkwürdig sei, ergänzt sie, denn alle Familienbildungsstätten im Land haben die gleichen Probleme, dass durch ausgefallene Seminare, Unterrichtsangebote die Finanzierung nicht gesichert ist und die Sorge besteht, dass der Ansatz für das nächste Jahr auf der Grundlage des sehr schwachen aktuellen Jahres viel zu niedrig sei. „Ich bleibe an der Thematik dran und erwarte auch eine Reaktion des zuständigen Familienministeriums in Mainz, denn Sie als Vertreter haben sich bereits vor einem viertel Jahr an die Ministerin gewandt und warten auf Antwort,“ ergänzt Groß MdL. Der Leiter Alois Schneider und seine Mitarbeiterin Petra Effert bedankten sich für den Austausch und sind froh, mit Jenny Groß, die die Einrichtung bereits aus ihrer beruflichen Sicht sehr gut kennt, nun auch politisch Unterstützung zu erhalten.