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Jenny Groß #nahdran – Austausch mit der Deutschen Diabetes Gesellschaft und den ZuckerKids

Diabetes ist eine der vielen Volkskrankheiten, die mittlerweile das Leben vieler Menschen begleitet. Doch nicht nur Erwachsene, sondern auch viele junge Menschen und Kinder sind von dieser Krankheit betroffen und werden nach der Diagnose vor viele Herausforderungen gestellt.

Wie sind die neusten medizinischen Erkenntnisse, was sind die Ursachen für Diabetes und wie gehen wir als Gesellschaft mit den vielfältige Störungen des menschlichen Stoffwechselsim Alltag um – diese und viele weitere Fragen rund um Diabetes mellitus wurden in der gemeinsamen Videokonferenz mit der Westerwälder CDU-Landtagsabgeordneten Jenny Groß, der Deutschen Diabetes Gesellschaft und dem Verein ZuckerKids diskutiert.

„Als bildungspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion und als stellvertretendes Mitglied im Ausschuss für Jugend, Familie, Integration und Verbraucherschutz ist es mir ein Anliegen, das Krankheitsbild mit den Experten der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) und Interessierten zu besprechen. Denn Diabetes ist insbesondere für Kinder, Eltern, Erzieher und Lehrer anfänglich eine große Herausforderung“, so Jenny Groß MdL.

Der Präsident der DDG, Prof. Dr. med. Andreas Neu, erläuterte zu Beginn zunächst einige Fakten und stellte dann, zusammen mit der Leiterin für Gesundheitspolitik & Kommunikation der DDG, Sabrina Vité, die jüngste Forderung der Deutschen Diabetes Gesellschaft vor: die Einführung von Schulgesundheitsfachkräften.

Prof. Dr. Neu führte aus, welche Vorteile und welchen Mehrwert eine Schulgesundheitsfachkraft im Vergleich zu Integrationskräften für die Kinder, Eltern, Lehrkräfte und Erzieher und den alltäglichen Kita- und Schulbetrieb haben kann. „Sei es in Spiel- oder Ruhephasen, beim Mittagessen oder im Sportunterricht, bei Tests oder Klausuren, oder eben kurz vor dem Ende der Betreuungs- oder Schulzeit – der Zuckerwert und die Gesundheit des Kindes muss stets im Blick behalten werden. Und gerade die Jüngeren können besonders am Anfang der Krankheit noch gar nicht wirklich selbstständig die Werte einordnen und entscheiden, ob und wann man Insulin zuführt, ob man den Test durchführen oder nach Hause gehen kann. Die Abwägung der Entscheidung basierend auf den Werten ist nicht immer einfach und kein Kind sollte diese Verantwortung alleine übernehmen“, erklärt Prof. Dr. Neu.

Die beiden Experten der DDG erläuterten zudem, dass die Schulgesundheitsfachkräfte in genau diesen Situationen dann die Kinder unterstützen können, aber eben auch die Erzieher und Lehrkräfte. Denn auch für die Pädagogen, die nun mal keine medizinische Ausbildung sondern meist „nur“ Fortbildungen rund um solche Krankheiten und um den Umfang damit erhalten, ist eine Schulgesundheitsfachkraft eine große Stütze.

Der Verein ZuckerKids, eine Selbsthilfegruppe von betroffenen Eltern mit an Diabetes erkrankten Kindern,begrüßten das Positionspapier und die Vorhaben der DDG und berichteten von den täglichen Herausforderungen rund um und mit Diabetes.
Wie die betroffenen Teilnehmer schilderten, gibt es zwar einige engagierte Erzieher oder Lehrkräfte, die sich mit dem Thema Diabetes beschäftigen, jedoch scheint dies nur vereinzelt und nicht generell der Fall zu sein.

Eine Mutter berichtete, dass sie ihr Kind schon des Öfteren vor dem Mittagessen im Kindergarten abholen oder es gar nicht erst am Morgen in die Einrichtung bringen sollte, da nicht genügend Personal vorhanden sei und man sich nicht ausreichend um das an Diabetes erkrankte Kind kümmern kann. „Ich verstehe nicht, wieso nur einzelne Personen im Umgang mit dieser und vielen anderen Krankheiten „geschult“ sind und nicht jeder Erzieher oder jede Lehrkraft zumindest ein Grundwissen haben kann. Dass ich mein Kind aufgrund von Krankheitsfällen beim Personal nicht in den Kindergarten geben oder es früher nach Hause holen soll, ist für mich auch beruflich eine Herausforderung.“

„Auch ich musste beruflich kürzer treten, um mich vollumfänglich um mein Kind zu kümmern, da eine ausreichende Betreuung im Kindergarten bzw. in der ersten Klasse nicht möglich war. Ich war quasi selbst eine Art Integrationskraft – von den Anträgen und den Problemen bei der Bewilligung von Integrationskräften will ich heute gar nicht erst anfangen“, erklärte ein Vater.

Die bewegenden Geschichte und Sorgen der teilnehmenden Familien wurden von Jenny Groß MdL, Prof. Dr. Neu und Sabrina Vité von der DDG aufgenommen und sind laut den beiden Experten eine Bestätigung für deren Arbeit und die Forderung der Einführung einer Schulgesundheitsfachkraft. „Wir sollten möglichst an jeder Schule bzw. jedem Kindergarten solches Personal haben, die mit medizinischem Wissen unterstützend zur Seite stehen“, so Prof. Dr. Neu.

Eine Mutter der Zuckerkids fasste zusammen: „Für mich als Mutter ist es eine Erleichterung zu wissen, dass mein Kind gut aufgehoben ist und sich bei Fragen oder Sorgen medizinisch fundierten Rat holen kann.“

„Dem kann ich mich als Lehrerin selbst nur anschließen, denn auch für die Lehrkräfte ist es eine große Herausforderung mit der komplexen Krankheit umzugehen, die richtige (und manchmal eine lebenswichtige) Entscheidung zu treffen. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das ist gar nicht so einfach. Umso mehr freut es mich, dass der heutige Abend ein guter Austausch war und wir mit Sicherheit bald wieder in dieser Runde zusammenkommen werden.

Ich werde die Ideen und Impulse parlamentarisch aufarbeiten und freue mich, mit Ihnen Experten an meiner Seite zu wissen“, bekräftigte die heimische Landtagsabgeordnete Jenny Groß.