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Schönwetterreden der Landesregierung und große Unsicherheit zum Schulstart

Die bildungspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Jenny Groß, und der Fraktionschef, Christian Baldauf, luden am gestrigen Dienstag zur Bildungs-Pressekonferenz ein.

Jenny Groß betonte zu Beginn, dass seitens der Kinder, Schüler, Lehrer, Erzieher und Eltern große Unsicherheit vor dem beginnenden Schulstart herrsche und man sich klare Konzepte für die kommenden Wochen, gerade auch für die Herbst- und Winterzeit wünsche.

„Die Bildungsministerin jedoch scheint eher schönwetterreden auf der Tagesordnung zu haben, als sich über Konzepte Gedanken machen zu wollen. Die rheinland-pfälzischen Schulkinder werden in der kommenden Woche in die Schule starten und es wird von Seiten der Regierung so getan, als wäre Corona schlichtweg verschwunden, man könne wie früher auch den Schulunterricht abhalten“, konstatiert Groß.

Die CDU-Politikerin fordert die Bildungsministerin zum Handeln auf und schlägt ihrerseits konkrete Vorhaben für den Schulstart vor: „Wir schlagen zwei Präventionswochen zu Beginn der Schuljahres vor, in denen die Kinder und Lehrer sich drei Mal wöchentlich testen lassen können,“ so die Westerwälder Abgeordnete.

Fraktionsvorsitzender Christian Baldauf führt weiter aus, dass die CDU-Fraktion aufgrund der Fürsorgepflicht und mit Blick auf den Gesundheitsschutz aller daher das Maske tragen für alle Schulkinder empfiehlt, unabhängig von der Schulform.
„Auch müssen alle Schulen mit entsprechenden Raumfilter- oder Lüftungsgeräten ausgestattet sein. Zudem soll das Förderprogramm für die so genannten Verstärkerbusse weitergeführt werden, damit alle Schulkinder sicher und gesund den Schulweg bestreiten können. Wie will man denn den von der Landesregierung empfohlenen Abstand halten, wenn es zum Schulstart jetzt weniger Busse, aber für wahrscheinlich mehr Kinder geben soll“, erklärt Christian Baldauf.

Neben den gesundheitlichen Konzepten für die Schulen und Kitas, fehlt der bildungspolitischen Sprecherin auch weiterhin der Wille der Landesregierung, im Bereich der Digitalisierung und der digitalen Lernplattformen auf die Schulen zuzugehen. „Schulen wollen MS Teams nutzen können, dürfen es aber aus Datenschutzgründen nicht mehr – obwohl es die letzten zwei Jahre noch erlaubt war. Vielerorts wird mit Sorge auf die vielfach kritisierten landeseigenen Programme geschaut, die nun zum Einsatz kommen müssen. Hier erwarte ich von der Ministerin ein entsprechendes Entgegenkommen und Kooperationsgespräche mit Microsoft“, so Jenny Groß.

Die CDU-Politiker führen ferner aus, dass zudem die Unterrichtsversorgung verbessert werden muss, denn nur mit einer 105% Unterrichtsversorgung kann flächendeckender Unterricht garantiert und im Not- oder Krankheitsfall entsprechend spontan reagiert werden.

In ihrem Vorhaben bestätigt werden die Christdemokraten durch die Aussagen der Verbände, bspw. VRB und GEW, die ebenfalls mit Sorge auf das kommende Schuljahr blicken und eindringlich vor starkem Personalmangel warnen. „Wir müssen dringend dem flächendeckenden Lehrermangel entgegen wirken, den die rheinland-pfälzischen Schulen beklagen. Die Rahmenbedingungen für die Lehrer müssen stimmen, mehr Planstellen müssen geschaffen und entsprechende Anreize gesetzt werden“, erklärt Jenny Groß.

„Gerade mit Blick auf die Corona-Pandemie oder den Ukraine-Krieg sowie die allgemeinen Probleme steht für meine Fraktion und mich zudem fest, dass wir dringend mehr Schulsozialarbeiter und Schulpsychologen brauchen. Die Kinder und Jugendlichen benötigen fachlich kompetente Unterstützung, um das Erlebte aufarbeiten zu können und in unterschiedlichen Notsituationen Hilfe zu erhalten. Schulsozialarbeit muss es daher an allen Schulformen geben, damit gezielt weitergeholfen werden kann.
In diesem Zusammenhang sprechen wir uns auch für die Fortführung des Programmes „Aufholen nach Corona“ aus, denn auch im Bereich der Lerndefizite muss seitens der Kinder einiges nachgeholt werden und auch hier bedarf es dann der entsprechenden Unterstützung“, führt Groß aus.

Christian Baldauf kritisierte abschließend das Vorhaben der Bundesregierung, die Förderung des Programmes „Sprach-Kitas“ entgegen der Vereinbarungen im Koalitionsvertrag nicht fortzuführen und appellierte an die Landesregierung, ein eigenes Programm auf die Beine zu stellen.

„Es liegt doch auf der Hand, dass derjenige, der nicht richtig lesen und schreiben kann, mitunter erhebliche Probleme auf seinem Bildungs- oder gar Berufsweg bekommt. Gute Kenntnisse der deutschen Sprache sind daher die entscheidende Voraussetzung für Bildungserfolg, schaffen mehr Chancengleichheit und ermöglichen den Kindern ihren eigenen Weg zu gehen.
Was Kinder in den Kita- und Grundschuljahren versäumen, lässt sich später meist nur schwer aufholen.

Deshalb gilt es, bereits möglichst früh Defizite zu erkennen und gezielt gegenzusteuern. Bildungssprachlichen Kompetenzen müssen von Fachkräften vermittelt werden, es sollten Sprachstandserhebungen und Schuleingangsuntersuchungen durchgeführt werden, um unseren Kindern die bestmöglichsten Chancen für ihren weiteren Lebens- und Bildungsweg zu geben“, fasst Baldauf die Vorhaben der CDU-Fraktion zusammen.