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Die Polizei – Dein Freund und Helfer

Anfang Februar besuchte die heimische Abgeordnete Jenny Groß die Polizeiinspektion Montabaur und sprach mit Dienststellenleiter Martin Velten, dem stellv. Dienststellenleiter Andreas Hammer sowie mit den beiden Dienstgruppenleitern Eugen Hempel und Sebastian Land über den Polizeiberuf, die Personal- und Nachwuchssituation, die schwindende Respektlosigkeit in der Gesellschaft, die Präventions- und Aufklärungsarbeit und über das Thema Sicherheit im Westerwald.

Um es vorweg zu nehmen, im Westerwald zu wohnen, zu arbeiten bzw. zu leben ist eine gute Wahl. Dienststellenleiter Martin Velten berichtete, dass man hier sicher leben kann, vor allem im Vergleich zu Ballungsräumen sei es im Westerwald verhältnismäßig ruhig: „Natürlich sind die Sicherheitsbedenken persönlich und individuell, aber insgesamt ist die Region nicht nur landschaftlich oder wirtschaftlich gesehen, sondern auch mit Blick auf die Kriminalitätsrate eine gute Wahl.“

Ganz ohne Kriminalität kommt jedoch auch der Westerwald nicht aus, der Jahresbeginn im Zuständigkeitsbereich der Inspektion sei im Vergleich zu früheren Jahren relativ arbeitsreich gewesen und man habe viele Einsätze gehabt.
Ein Dauerthema sind beispielsweise die in unregelmäßigen Abständen stattfindenden Sprengungen der Geldautomaten. Hinter diesen Straftaten stecken organisierte kriminelle Strukturen, deren Verhinderung und Aufklärung eine große Herausforderung darstellen.
Auch haben sich der Betrug bzw. die Betrugsmaschen im Internet in den vergangenen Jahren extrem weiterentwickelt und die Warnung bzw. Aufklärungsarbeit der Polizei in diesem Bereich dadurch enorm zugenommen. Dies sei jedoch kein Phänomen des Westerwaldkreises, sondern überall in Deutschland zu beobachten.

Die beiden Dienstgruppenleiter berichteten darüber hinaus, dass besonders die Geschehnisse wie in der Silvesternacht in Berlin, aber auch anderswo in Deutschland, mit Angriffen auf Rettungskräfte und Polizisten erschreckend seien und nachdenklich machen würden:
„Nicht jeder hat es gerne, wenn die Polizei vor der Haustür steht und wir haben von Hause aus ein gewisses Maß an Unverständnis oder Missmut uns gegenüber in unserem Aufgabenbuch stehen. Zudem hat die Respektlosigkeit der Gesellschaft oder Teilen der Gesellschaft gegenüber Staatsbediensteten, aber auch gegenüber der älteren Generation, in den letzten Jahren spürbar zugenommen.

Aber Beleidigungen oder Angriffe, wie sie an Silvester zu sehen waren, gehen eindeutig über das Maß hinaus und zu weit. Ob Alkohol, Drogen oder der mangelnde Respekt – all dies rechtfertigt in keinster Weise einen Angriff auf Einsatzkräfte.

Wir kommen gerne und helfen, finden für Probleme immer eine Lösung und sind eben der Freund und Helfer. Lieber einmal zu viel rausgefahren als gar nicht. Der Polizeiberuf ist für uns eher eine Berufung als ein Beruf, man ist mit Leib und Seele Polizist und nimmt gewisse Unannehmlichkeiten daher in Kauf. Aber bei Angriffen auf uns, oder gerade auch auf Rettungskräfte und Feuerwehrkameraden, da hört die so genannte Freundschaft auf.“

Im Bereich der Personal- sowie Nachwuchslage gäbe es immer Luft nach oben, die Abbruchquote sei jedoch relativ gering, erzählen Dienststellenleiter Velten und sein Stellvertreter Hammer erfreut. Denn die Bewerberinnen und Bewerber wissen vorab schon ganz genau, auf was sie sich einstellen müssen und haben von Grund auf den Sinn für Recht und Ordnung, welcher für die Berufswahl als Polizist eine entscheidende Rolle spielt.
Dienstgruppenleiter Sebastian Land ist an den Auswahlverfahren beteiligt und berichtete, dass die wichtige Nachwuchsgewinnung sowie die Auswahlverfahren zwar gut laufen, die Polizei aber auch den Fachkräftemangel spürt und es gerne mehr Bewerberinnen und Bewerber für die Ausbildungsgänge geben könne. „Wir geben jedoch nicht auf und werden beispielsweise auf Berufsmessen stärker für unseren Beruf werben oder uns auf dem digitalen Weg – gerade um die Jüngeren zu erreichen – präsentieren“, so Sebastian Land.

Dienststellenleiter Martin Velten betonte zudem die Wichtigkeit der Präventionsarbeit, gerade in Schulen, und die Aufklärung der Gesellschaft darüber, welche Aufgaben die Polizei hat und für was sie zuständig ist.
„Wir als Polizei in Montabaur haben es uns beispielsweise auf die Fahne geschrieben, regelmäßig Schulwege zu kontrollieren und hier Aufklärungsarbeit zu leisten. Und sei es nur der fehlende Gurt, auf den wir aufmerksam machen – die Maßnahmen wirken und hinterlassen bei den Eltern und vor allem bei den Kindern einen bleibenden Eindruck. Je früher wir mit Präventionsarbeit ansetzen, desto besser“, erklärte Velten.

Die heimische Abgeordnete Jenny Groß betonte zum Abschluss des Gesprächs: „Ich bin immer wieder gerne im Gespräch mit den Polizisten und Dienststellen in meiner Heimat und froh über jeden einzelnen, der bei einem Anruf bei der 110 am Telefon ist und den Menschen im Land in ihrer (Not-) Situation hilft. Vielen Dank an dieser Stelle allen Polizistinnen und Polizisten!“