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CDU fordert bessere Bildungsstandards und verbindliche Berufsorientierung in Rheinland-Pfalz

Die CDU-Landtagsfraktion hat sich mit einem Alternativantrag für eine verbesserte Bildungsqualität und eine konsequentere Berufsorientierung in Rheinland-Pfalz ausgesprochen. In der Plenardebatte kritisierte die CDU die hohen Schulabgängerzahlen ohne Abschluss sowie das Fehlen verbindlicher Abschlussprüfungen an der Sekundarstufe I und forderte eine klare Strategie für bessere Chancen auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt.

Rheinland-Pfalz im Bundesvergleich abgehängt

„Fast acht Prozent unserer Schülerinnen und Schüler verlassen die Schule ohne Abschluss, das ist alarmierend und im Bundesvergleich ein schlechtes Signal“, sagt die bildungspolitische Sprecherin, Jenny Groß in ihrer Rede. Seit 2015 liege Rheinland-Pfalz bei den Schulabgängerzahlen ohne Abschluss konstant im hinteren Drittel aller Bundesländer. Dies sei nicht nur ein Problem für die betroffenen Jugendlichen, sondern auch für die Wirtschaft, die zunehmend über mangelnde Grundkenntnisse bei Schulabgängern klage.

Die CDU fordert daher dringend eine Stärkung der Bildungsqualität durch landesweit einheitliche Abschlussprüfungen für die 9. und 10. Klasse sowie regelmäßige Lernstandserhebungen ab der 9. Klasse. Diese Maßnahmen seien in fast allen anderen Bundesländern bereits Standard, würden aber in Rheinland-Pfalz noch immer nicht umgesetzt. „Wir sind das einzige Bundesland ohne einen einheitlich schriftlichen Realschulabschluss!“, stellte Groß fest.

Mehr Praxisnähe durch verbindliche Berufsorientierung

Neben einer besseren Vergleichbarkeit von Bildungsabschlüssen setzt sich die CDU für eine praxisnahe Berufsorientierung ein. Dazu gehört die Einführung verpflichtender Trainingstage zur Berufswahl ab der 7. Klasse, die den direkten Kontakt zu Unternehmen fördern sollen.

„Unsere Schulen brauchen eine echte, authentische Berufsorientierung, bei der Schüler frühzeitig ihre Stärken und Talente erkennen und sich mit der Arbeitswelt vertraut machen“, erklärte Jenny Groß MdL. Besonders wichtig sei es, zwei statt nur ein Pflichtpraktikum für alle Schüler einzuführen in unterschiedlichen Branchen, um vielseitige Einblicke zu ermöglichen. Auch in der Oberstufe solle ein weiteres Praktikum verpflichtend werden, etwa in Form eines Schnupperstudiums oder eines Unternehmenspraktikums.

Ein weiteres Kernanliegen der CDU ist die Stärkung der dualen Ausbildung. „Studium und Ausbildung sind gleichwertig“, dieses Bewusstsein muss stärker in die Schulen getragen werden, so bildungspolitische Sprecherin. Die Lehrkräfte müssen besser über Karrierewege in der Berufsausbildung informiert werden, um Schülerinnen und Schüler gezielt beraten zu können. Als positives Beispiel nannte Jenny Groß MdL ein neues Projekt des Studienseminars in Trier, das Lehramtsanwärtern gemeinsam mit der IHK Einblicke in die betriebliche Ausbildung vermittelt.

Die CDU fasst ihre Forderungen in fünf zentralen Punkten zusammen:

  1. Einführung landesweit einheitlicher Abschlussprüfungen für die 9. und 10. Klasse
  2. Regelmäßige Lernstandserhebungen ab der 9. Klasse
  3. Ein datenschutzkonformes Monitoring-System zur gezielten Schulentwicklung
  4. Verpflichtende Trainingstage zur Berufsorientierung ab der 7. Klasse
  5. Mehr Pflichtpraktika für alle weiterführenden Schulen

„Wir müssen sicherstellen, dass jeder Jugendliche, unabhängig von Herkunft und Region, die bestmögliche Vorbereitung auf Ausbildung oder Studium erhält“, so die CDU Landtagsabgeordnete und stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Jenny Groß. Rheinland-Pfalz dürfe sich nicht länger mit einem Platz im Bildungs-Mittelfeld zufriedengeben.

„Die CDU fordert daher die Landesregierung auf, die Weichen für eine verlässliche, leistungsorientierte Bildung zu stellen , für mehr Chancengerechtigkeit, bessere Ausbildungsreife und eine stärkere Wirtschaft,“ so die bildungspolitische Sprecherin Groß abschließend.