
Handwerk zwischen Tradition und Zukunft – Jenny Groß im Austausch mit der Kreishandwerkerschaft Rhein-Westerwald
Westerwald. Bei einem Informationsgespräch mit der Kreishandwerkerschaft Rhein-
Westerwald hat sich die CDU-Landtagsabgeordnete Jenny Groß über die aktuelle Lage im
regionalen Handwerk informiert. Hauptgeschäftsführer Michael Braun und Geschäftsführer
Martin Reitz schilderten die Herausforderungen und Entwicklungen, die viele Betriebe derzeit
beschäftigen.
„Unsere Handwerksbetriebe sind unverzichtbar – für Ausbildung, Versorgung und
wirtschaftliche Stabilität vor Ort. Es ist mir wichtig, ihre Anliegen direkt aufzunehmen und in
die politische Arbeit einzubringen“, so Jenny Groß.
Ein zentrales Thema war die aktuelle Lage der Baubranche: Steigende Materialkosten, hohe
Personalausgaben und zusätzliche Belastungen durch Sozialabgaben setzen Unternehmen
zunehmend unter Druck. Michael Braun erklärte: „Die unsichere politische Situation der
vergangenen Monate hat ihren Beitrag dazu geleistet. Bauen wird für den normalen Bürger
zunehmend unbezahlbar, was sich besonders im starken Einbruch des privaten
Wohnungsbaus widerspiegelt.“
Auch die Ausbildung im Baugewerbe war ein zentrales Thema des Austauschs. Braun
betonte, dass eine praxisnähere Ausbildung mit längeren betrieblichen Einsätzen die
Auszubildenden gezielter auf den Berufsalltag vorbereiten würde.
Martin Reitz ergänzte: „Wir müssen das Handwerk generell stärker in den Fokus junger
Menschen rücken, sie über die vielfältigen Karrierechancen informieren und klarstellen, dass
handwerkliche Berufe in Zukunft gefragter sein werden als je zuvor.
Weitere Herausforderungen wurden im Bereich der Zusammenarbeit mit der öffentlichen
Verwaltung angesprochen. Starre Öffnungszeiten und begrenzte Erreichbarkeit erschweren
vielen Betrieben organisatorische Abläufe. „Wir brauchen eine moderne, serviceorientierte
Verwaltung, die mit den Arbeitsrealitäten des Handwerks Schritt hält“, so die
Landtagsabgeordnete.
Doch es gibt auch positive Beispiele: Einige Betriebe begegnen Personalengpässen mit
innovativen Lösungen – etwa durch digitale Verkaufsräume, die einen rund um die Uhr
zugänglichen Einkauf ermöglichen. Für Groß ein klarer Beweis für die Anpassungsfähigkeit
des Handwerks: ‚Solche kreativen Ansätze verdienen politische Unterstützung, nicht
zusätzliche Bürokratie.
Ein weiterer Fokus lag auf der Berufsorientierung an weiterführenden Schulen. Groß betonte:
„Wir müssen gerade auch an Gymnasien stärker für die berufliche Bildung werben. Das
Handwerk bietet beste Zukunftschancen – das muss jungen Menschen klarer vermittelt
werden.“
Fazit: Das Handwerk im Westerwald zeigt Innovationskraft und Verantwortung – trotz
teilweise schwieriger Rahmenbedingungen. „Die Rückmeldungen aus der Praxis sind für
mich als Abgeordnete entscheidend, um passgenaue Lösungen in der Landespolitik
voranzutreiben“, so Jenny Groß abschließend.