
Erschreckende Zahlen aus rheinland- pfälzischen Grundschulen - Groß: Kritik an zu hoher Wiederholerquote an Grundschulen
Alarmierende Zahlen: Rheinland-Pfalz mit höchster Wiederholerquote an Grundschulen – Bildungsminister Teuber lässt Kinder und Lehrkräfte im Stich
Rheinland-Pfalz ist bundesweit trauriger Spitzenreiter. Kein anderes Bundesland hat so viele Wiederholer an Grundschulen und die Zahlen steigen kontinuierlich an. Im Schuljahr 2022/23 mussten 3,1 Prozent der Grundschulkinder eine Klasse wiederholen. – 2024/25 sind es bereits 3,6 Prozent. Besonders dramatisch ist die Entwicklung in den zweiten Klassen, wo sich innerhalb von zwei Jahren die Quote von 1,9 auf 4,0 Prozent mehr als verdoppelt hat.
„Diese Entwicklung ist ein bildungspolitisches Alarmsignal. Wenn in jeder größeren Grundschulklasse im Schnitt ein Kind sitzen bleibt, läuft im System etwas gewaltig schief. Fehlende Sprachkenntnisse, mangelnde Vorläuferfähigkeiten und unzureichende Förderung setzen Kinder frühzeitig aufs Abstellgleis“, kritisiert die stellvertretende Vorsitzende und bildungspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Jenny Groß.
Besonders schwer wiegt: Das Bildungsministerium und die ADD wollten die aktuellen Wiederholerzahlen nach heutiger Berichtserstattung der Rheinpfalz gar nicht veröffentlichen. Groß: „Das grenzt an Schönfärberei. Wer Zahlen verschweigt, verweigert ehrliche politische Lösungen. Das ist verantwortungslos.“
Dabei werden die Herausforderungen durch die wachsenden Anforderungen der Inklusion weiter verschärft. Lehrkräfte müssen Kinder mit Sprachdefiziten, sonderpädagogischem Förderbedarf und sozialer Benachteiligung gleichzeitig unterrichten – oft ohne zusätzliche personelle Unterstützung. „Der Minister lässt die Lehrerinnen und Lehrer sehenden Auges allein. Statt echter Hilfen gibt es nur kosmetische Reformchen. Das ist ein Schlag ins Gesicht für alle, die täglich an unseren Schulen kämpfen“, so Groß.
Die CDU-Landtagsfraktion fordert daher entschlossenes Handeln:
Verbindliche Sprachstandserhebungen und gezielte Sprachförderprogramme durch zusätzliche Fachkräfte bereits im Kita-Alter.
Verpflichtende Intensivklassen für Kinder ohne ausreichende Deutschkenntnisse, um sie fit für den Regelunterricht zu machen und Lehrkräfte spürbar zu entlasten.
Mehr multiprofessionelle Teams sowie eine Stärkung der Förderschulen als tragende Partner der Inklusion.
Eine Grundschulgarantie für verlässlichen Unterricht von Montag bis Freitag bietet Sicherheit und Planbarkeit für Kinder und Familien.
„Herr Teuber darf diese Misere nicht länger aussitzen. Rheinland-Pfalz braucht endlich eine Bildungspolitik, die Kindern faire Chancen eröffnet und Lehrkräfte entlastet. Ein ‚Weiter so‘ ist unverantwortlich. Handeln Sie, Herr Minister – und zwar sofort!“, fordert Groß abschließend.