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Themenwanderung Wald

Trotz strömenden Regens und damit verbunden nasser Kälte trotzen rund 50 Gäste dem Wetter und wagten einen Informationsrundgang durch den Wald: Tiefe Furchen und meterweise abgelagertes Fichtenholz auf den Waldwegen ließen erahnen, wie geschädigt der Wald ist: Ganze Waldbereiche sind verschwunden. Die Spuren, die der Klimawandel, die beiden Borkenkäferarten Buchdrucker und Kupferstecher, hinterlassen haben, sind dramatisch.

Bernhard Kloft gab einen umfassenden Überblick über die Entstehungsgeschichte des heimischen Waldes, der mit der Aufforstung nach den beiden Weltkriegen, aber auch mit der Bodenbeschaffenheit im Westerwald zu tun hat. Der Lehmboden hat der Fichte nicht die idealen Wuchsbedingungen geboten, trotzdem war es die die schnell wachsende Fichte, die Flora und Fauna einen breiten Schutz vor Sonneneinstrahlung geboten hat.

Die Schäden sind immens und liegen für die Kommunen, sie sind mit knapp 50 Prozent die größten Waldbesitzer in Rheinland-Pfalz, sehr schnell in Millionenhöhe. Die Finanzierung belastet die Gemeinden künftig enorm. Doch bislang gibt es noch kein Allheilmittel, wie die Gesundung des Waldes aussehen könnte.

Klar ist, dass die Wälder regional unterschiedlich behandelt werden müssen, es gilt Wuchsbedingungen mit der Bodenbeschaffenheit abzugleichen. Überlegungen, den Wald sich selbst komplett zu überlassen, bergen Risiken und Gefahren für den steigenden CO2-Ausstoss. Denn wo die Bäume er wieder langsamen zu wachsen zu beginnen, kann in dieser Zeit kein CO2 aufgenommen werden. Kloft spricht sich allerdings auch gegen eine schnelle Aufforstung aus, unter anderem, weil nicht bekannt ist, wie sich die Klimabedingungen in den nächsten Jahren verändern. Zudem richtete er den Appell an die Politiker, die finanziellen Mittel zu erhöhen.

In einer gemütlichen Gesprächsrunde bei Wildgulasch und Currywurst gab es dann in der Grillhütte von Großholbach von ausreichend Gelegenheit, Fragen zu stellen und Thesen zu erörtern. Jenny Groß bedankte sich herzlich bei allen Anwesenden für ihr Kommen, besonders aber Bernhard Kloft für seine Exkursion. „Wir alle lieben unsere Wäller Heimat und sehen, wie sehr sich unser Wald in den letzten Wochen und Monaten stark verändert hat. Zusammen mit dem Forstrevier, Land und Bund muss hier nach Wegen gesucht werden, wie die Forstwirtschaft in besonders betroffenen Regionen weitere Zuschüsse erhält, die nachhaltige Lösungen für die Wälder nach sich ziehen,“ erklärt Jenny Groß MdL mit Förster Kloft abschließend.