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Jenny Groß #nahdran im Gespräch mit Lehrern und Verbänden

Auch in diesem Schuljahr gibt es Anlass für Gespräche, für den Austausch zwischen Politik und den Lehrern, Schülern, Verbänden und Eltern. Denn gerade die letzten beiden Schuljahre in Pandemie-Zeiten haben viele Versäumnisse der rheinland-pfälzischen Bildungspolitik offen gelegt.

Die bildungspolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion, Jenny Groß, lud daher zusammen mit Fraktionschef Christian Baldauf, zu einer digitalen Austauschrunde ein – und läutete damit den Startschuss der Bildungsgespräche ein, die fortan im regelmäßigem Abstand tagen werden.
Die beiden CDU-Landespolitiker boten den Gesprächsteilnehmern die Plattform, deren Anliegen aus der Praxis anzubringen und gemeinsam über Lösungen zu sprechen sowie die Positionen der CDU Landtagsfraktion darzulegen.

Vorherrschendes Thema war an diesem Abend der noch immer große Personalmangel in Schulen und die daraus resultierenden Konsequenzen. Gerade vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und dem nun aufzuholenden Lernstoff für die Schülerinnen und Schüler, sollten mehr Planstellstellen geschaffen und mehr Lehrkräfte eingestellt werden. Denn nur so können individuelle Lernrückstände gezielt erkannt und aufgearbeitet werden. Kleinere Klassen würden laut den Rückmeldungen der Gesprächsteilnehmer ebenfalls unterstützend wirken und den Schulkindern, aber auch den Lehrkräften so Zeit und Raum für individuelle Förderung geben. „Eine qualitative wie quantitative Besserung der Personalsituation ist ein Muss,“ so Groß und Baldauf.

Neben dem Lehrkräftemangel wurden auch die Digitalisierung und das Fehlen von Endgeräten an-gesprochen. Zwar seien einige Schulen mit WLAN ausgestattet, jedoch kaum eine Einrichtung sei auf den quasi plötzlichen Wechsel von Präsenz- zu Home-Unterricht im letzten Jahr gut vorbereitet gewesen. Wichtig für den Onlineunterricht sind neben der verfügbaren Bandbreite und den An-schlüssen, und natürlich den Gerätschaften an sich, jedoch vor allem die Kompetenzen im Umgang mit digitalen Medien und den Lernmanagementsystemen. Hier fordern die teilnehmenden Verbände, Lehrkräfte und Schulleiter mehr Unterstützung und Förderung seitens der Landesregierung, beispielsweise in Schulungen und anwenderfreundlichen Programmen.
In diesem Zusammenhang berichtete Jenny Groß zudem aus der letzten Sitzung des Bildungsaus-schusses und den Forderungen der CDU-Fraktion, Schulen Freiheiten bei der Wahl der Lernmana-gementsysteme und dem digitalen Unterricht einzuräumen. „Denn nicht jede für Schulform sind die landeseigenen Plattformen geeignet“, betonte Groß und erhielt breite Zustimmung aus den Teil-nehmerreihen.

Darüber hinaus wurden die Themen Luftreinigungsanlagen und Selbst- bzw. Schnelltests angespro-chen und welche Hoffnungen und Ängste es auf Seiten Schulen wie Lehrer und Eltern gibt, wenn es um den nahenden Herbst und Winter geht. Besonders bei den Luftreinigungsanlagen waren sich alle einig, dass hier dringend Handlungsbedarf besteht und die Schulen endlich vernünftig ausgestattet werden müssen.

Ein weiterer Gesprächspunkt war zudem die Frage nach der Inklusion an Schulen. Eine Förderschulleiterin berichtete von immer mehr Kindern mit geistigen oder körperlichen Beeinträchtigungen, die an normalen Schulen beschult werden müssen, obwohl die Lehrkräfte für eine adäquate Betreuung eigentlich nicht ausgebildet sind. Vor allem Kinder mit sozial, emotionalen Beeinträchtigungen brauchen gezielte Unterstützung von ausgebildetem Fachpersonal und sollten in Schuleinrichtungen beschult werden, die sich darauf spezialisieren. Jedoch gibt es in Rheinland-Pfalz derzeit keine Schulen mehr, die konkret auf die Beschulung von Kinder mit sozial, emotionalen Beeinträchtigungen ausgerichtet sind.
Jenny Groß kündigte an, zu diesem Thema gezielt Kleine Anfragen zu stellen und nachzufragen, wieso die Landesregierung auch mehr als zehn Jahre nach Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention im Bereich des inklusiven Unterricht kaum sichtbare Fortschritte erzielt hat und weshalb sie weitgehend untätig erscheint, ein inklusives Bildungssystem einzurichten bzw. zu ermöglichen.

Alle Gesprächsteilnehmer stimmten überein, dass gerade während der Corona-Pandemie das mangelnde Bewusstsein der Landesregierung für eine unverzügliche und unkomplizierte Kommu-nikation wie auch der Handlungsmöglichkeiten vor Ort verdeutlicht wurde. „Die Schulen müssen zuerst informiert werden, bevor es über die Medienanstalten publiziert wird,“ merkten einige Vertreter an. Ein Satz, der häufiger seit März 2020 an die Opposition herangetragen wurde.

Die CDU-Politiker Jenny Groß und Christian Baldauf betonten zum Abschluss des gut 90-minütigen Austauschs die Wichtigkeit von praxisnaher Bildungspolitik und sicherten zu, sich im Sinne der Schulen für gute politische Rahmenbedingungen einzusetzen.
Das nächste Bildungsgespräch wird im Herbst stattfinden.