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Westerwälder Christdemokraten gestalten abwechslungsreichen Mitglieder-Kreisparteitag

Die CDU-Kreisvorsitzende Jenny Groß MdL machte bereits in ihrer Begrüßung im gut gefüllten Bürgerhaus Großholbach den inhaltlichen Schwerpunkt des Parteitages deutlich: Wirtschaftliche Kompetenz auf lokaler Ebene im Westerwaldkreis.

Sie verwies stolz auf die im Kreis ansässigen 8.500 mittelständischen Unternehmen, für die gute Rahmenbedingungen zur wirtschaftlichen Betätigung herrschen: „Modern, flexibel, höchste Qualität, national wie international unterwegs, aufgeschlossen, innovativ und ebenso bodenständig, so kenne und schätze ich die Unternehmerinnen und Unternehmer in unserer Heimat. Ob Industrie, Handwerk, Produktion, Handel oder Dienstleistung, sie prägen unsere mittelständisch geprägte Unternehmens- und Beschäftigungsstruktur. Die Wirtschaft im Kreis ist und bleibt standhaft!“

85 Prozent dieser Unternehmen haben sogar weniger als zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für MdL Jenny Groß ein großer Vorteil für die Arbeitnehmer und die Wirtschaftsstruktur.

In einem Impulsvortrag zum Thema „Soziale Marktwirtschaft 2.0“ rief Prof. Dr. Rüdiger Sterzenbach, bekannter Wirtschafts- und Verkehrswissenschaftler aus dem Nachbarlandkreis Neuwied, dazu auf, die Grundprinzipien der Sozialen Marktwirtschaft wieder ernster zu nehmen. Der Appell galt den Parteien, Parlamenten und Regierungen, aber auch den Wirtschaftsunternehmen. Als Stichworte benannte er dabei einerseits die Freiheit des Marktes, aber auch den sozialen Ausgleich. Der marktwirtschaftliche Ordnungsrahmen werde von der Politik zugunsten von „Heilsversprechen“ vernachlässigt. Entscheidungsfreiheit und persönliche Haftung des Einzelnen seien ebenso gefordert wie Leistungswettbewerb und Möglichkeiten der breiten Vermögensbildung.

Unter der Moderation der CDU-Kreisvorsitzenden Jenny Groß MdL diskutierte eine Gesprächsrunde über „Wirtschaft im Westerwald – gute Rahmenbedingungen für einen starken Mittelstand“.
So sieht Jens Geimer, Geschäftsführender Gesellschafter der Westerwald-Brauerei und Mitglied im Präsidium der IHK Koblenz, dabei den Westerwald bei Bildung, Infrastruktur und der Zusammenarbeit mit den Kommunalverwaltungen gut aufgestellt, u.a. bei der Weiterentwicklung der Dorfkerne sei noch Luft nach oben vorhanden.
Siegfried Schmidt, Inhaber einer Holzwerkstätte und Möbelhaus sowie Ehrenlandesinnungsmeister des Tischlerhandwerks verwies auf die Leistungen des Handwerks bei der Ausbildung und beklagte den bürokratischen Aufwand für die Wirtschaft im Allgemeinen. Positiv bewertete Schmidt die Ausschreibungspraxis der Kommunen, die den kleineren Betrieben ebenfalls Chancen für Aufträge eröffne.
Dr.-Ing. Kai Müller, Geschäftsführer Kurt Müller GmbH Tief- und Straßenbau berichtete von augenblicklich noch gut gefüllten Auftragsbüchern. Der Westerwaldkreis leiste bei der Ausstattung der Berufsbildenden Schulen mit dem Digitalpakt und den IT-Betreuern gute Unterstützung.
Stefan Weber, Geschäftsführer der Ebener GmbH Innovative Fassaden und Inhaber der Steig-Alm Bad Marienberg, hält die Westerwälder Unternehmen für äußerst wettbewerbsfähig. Für eine gute Entwicklung müssten die Rahmenbedingungen bei Bund und Land verlässlicher und nicht immer sprunghafter werden. Manche Investitionsentscheidung werde zurzeit aufgeschoben. Weber warb dafür, die Vorzüge der Westerwälder Landschaft noch stärker hervorzuheben und für das touristische Angebot zu nutzen.

Darüber hinaus haben verschiedene Arbeitsgruppen und der CDU-Kreisvorstand vor allem in den letzten Monaten über Schlussfolgerungen aus den ernüchternden Wahlergebnissen bei Bund und Land im Jahr 2021 diskutiert. Die Ergebnisse aus den zwischenzeitlich gebildeten Arbeitsgruppen „Kommunikation und Kampagne“, „Struktur und Finanzen“ sowie „Vernetzung und Veranstaltung“ wurden nun auf dem Kreisparteitag vorgestellt. Die Ergebnisse sind in einem Arbeitspapier „Westerwaldpartei 2030 – Parteiarbeit neu denken!“ zusammengefasst und wurden vom Kreisparteitag einstimmig beschlossen.

JU-Kreisvorsitzender Robert Fischbach präsentierte abschließend in Kurzfassung die Ergebnisse des Strategiepapiers „Zukunft Westerwaldpartei“, in dem die Junge Union Handlungsempfehlungen für eine erfolgreiche Zukunft der CDU Westerwald geben möchte. Ferner plant die JU die Erstellung eines „JUnges Zukunftsprogramm 2030“ für die Kommunalwahl 2024.